Top Gun Maverick: Die Rückkehr des Pentagon-Kinos

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Alexander Benesch
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„Top Gun Maverick“ ist die Rückkehr des klassischen Pentagon-Kinos der 1980er Jahre: Ein extrem spaßiger, komplett schamloser Werbespot für die US-Luftwaffe, oder genauer gesagt die Marine, für die die Hauptfiguren arbeiten, weil ihre Flugzeuge von einem schwimmenden Flugzeugträger starten. Kein woker „soft reboot“. Keine marxistische Pädagogik. Maverick ist nicht komplett abgehalftert, er leistet nicht nur eine Support-Aufgabe für einen weiblichen & fähigeren Nachfolger, wie beispielsweise in den neuen Star Wars-Filmen.
Andere legendäre Charaktere wie Iceman werden nicht heruntergemacht und abgefertigt, wie Han Solo in den neuen Star Wars-Filmen, sondern noch mehr gehuldigt. Männliche Gewalt wird nicht ersetzt durch weibliche Gewalt oder Diplomatie. Und wo wir gerade bei Star Wars sind: Der Plot ist im Prinzip „A new Hope“: Maverick soll innerhalb weniger Wochen die besten Piloten des Landes ausbilden für eine haarige Mission durch einen Canyon, wo dann präzise ein winziges Ziel getroffen werden muss, um die unterirdische Urananreicherungsanlage eines nicht näher genannten „Schurkenstaats“ zu zerstören. Es ist der Todesstern und die gewöhnlichen Piloten haben nicht „die Macht“ auf ihrer Seite. Maverick hingegen hat Jedi-Kräfte, der alte verstorbene Kollege Goose ist ein wenig Obi-Wan für ihn und es gilt, Gooses Sohn in die Wege der Macht einzuführen.
Überrascht es, dass pünktlich zu den neuen internationalen Spannungen der Film den Woke-Trend in Hollywood beendet und junge Menschen inspirieren soll, zum Militär zu gehen oder zumindest des Militär zu fördern? Man fühlt sich beim Zuschauen wirklich wie in den 1980er Jahren auf dem Höhepunkt des Kalten Krieges, bevor dann in den 1990ern kinotechnisch abgerüstet wurde und die Action-Helden von einst wie Schwarzenegger und Stallone plötzlich in Komödien spielten oder in ironischen Actionfilmen, die das Genre auf die Schippe nahmen. Nach Jahren der woken, marxistischen Kino-Pädagogik spielt „Top Gun Maverick“ nun bergeweise Geld ein und zeigt, dass die Studios eben nicht verlernt haben, wie man die Menschen unterhält.

Gleich am Anfang bekommt man in den Credits „Don Simpson und Jerry Bruckheimer“ als Produzenten genannt. Dem klassischen Actionfilm-Gucker kommt dabei das Grinsen, weil Don seit einer Ewigkeit schon tot ist und die Sache eher eine Widmung darstellt, so als wäre Don der „Goose“ für Jerry. Ich glaube, dass niemandem, der jünger als 35 bis 40 war, die Sache auffiel, während man aus allen Richtungen vollgedröhnt wird mit der Musik und dem Sound von Kampfjets. Es ist mehr als nur eine Widmung. Es ist ein Statement: Das alte Pentagon-Kino ist zurück.